Erst unschuldig gucken und hinterher lecker reinigen.
≈ Aufregender Heimarbeitstag mal wieder. Mein tierischer Mitbewohner liebt es, in solchen Stunden auf den Schreibtisch zu krabbeln, Streicheleinheiten zu genießen und heimlich aus meinem Teebecher zu schlabbern. Heute zeigte sich der kleine Mann jedoch so wild, dass er den meinigen Nachmittagspunsch beim Tastaturerforschen ungeduldig umkreiste und dann umschmiss. Upps.
Feige geflüchtet
Erst mal Entsetzen bei uns beiden. Der Schreibtisch gleicht einem Meer. Zum Glück arbeite ich hauptsächlich digital, keine Dokumente durchnässt. Der Kater jedoch hockt noch minutenlang auf der Schreibtischplatte. Unschuldiger Blick, unfassbar sein eigenes Werk. Dann der Sprung nach unten. Scheint wie eine feige Flucht vom Unfallort?
Hinher geschwappt
Meine Wohnung ist komplett ausgelegt mit Echtholz. Entsprechend habe ich eine Plastikmatte unterm Schreibtisch liegen, damit ich den wertvollen Belag bloß vom hin und her rollenden Bürostuhl schone. Oder vor umgekippten Tee. Unter links, rechts und neben meinen Füßen schwappt es unaufhörlich, denn Nachschub kommt wasserfallmäßig von der Arbeitsplatte, wo alles anfing. Also ab in die Küche und aufsaugendes Papier besorgen.
Lecker gereinigt
Als ich ins Heimbüro zurück gehe und wischen will, entdecke ich meinen fleißigen Mitbewohner. Direkt unterm Schreibtisch. Mit seiner rauen Zunge und vielleicht auch großem Durst schleckt er brav allen Tee weg, den er verschuldet hatte. Was will man eigentlich mehr als eine saubere Wohngemeinschaft. Und dazu einen Mann im Haus, der auf – ungewöhnliche Art – den Boden reinigt und sogar noch Geschmack dran hat.≈≈
© Aus dem Alltag von Linda Könnecke
Tee für beide. Also zwei.
Alltags.Seele 