Gemütlich warm und saugefährlich der kleine Mann.
≈ An Heimarbeitstagen zünde ich mir gerne ein Teelicht an und stell es ans Wandende vom Schreibtisch. Damit meine vielen Unterlagen genug Platz haben, sich auszubreiten. Und ich habe mich rein geworfen in die Arbeit, weil zuhause ist es ruhigsten. Keine Ablenkung von irgendwem. Bis auf… bis auf diesen komischen Geruch.
Zufrieden gewärmt
Das Fenster ist geschlossen.Von dort kommt es nicht. Ich selbst hatte vorm Frühstück geduscht. Angebrannte Haare bei mir? Nee. Viel schlimmer. Mein Kater hat sich unbemerkt auf den Schreibtisch geschwungen und stand genau über dem Teelicht. Zufriedener Gesichtsausdruck, weil offenbar dabei seinen Bauch zu wärmen. Bei mir das genaue Gegenteil Angstkälte und Panik brechen aus.
Minimal angekokelt
Innerhalb weniger Sekunden ratterte mein Gehirn das folgende Szenario durch. Der kleine Mann voller Schmerzen, ihn schnell in die ungeliebte Transportbox stopfen, ohne Termin im Wartezimmer versauern und sich dann sonst was vom Tierdoktor anhören. Aber erst mal schauen wie es dem wärme liebenden Tier wirklich geht. Nix. Ein paar angekokelte Fellspitzen, deshalb der Gestank. Ansonsten putzfidel. Ohne mein Einschreiten hätte er sich die Wampe sicher noch ein paar Minuten länger am Teelicht gewärmt.
Entsprechend handeln
Was ist nun besser: in solchen Situationen gleich das Schlimmste befürchten und rechtzeitig handeln? Oder doch erst mal innehalten und dabei die Gesundheit des Mitbewohners riskieren? Beides ist richtig, wobei ich grundsätzlich eher zu letzterem tendiere. Massive Panik nützt keinem der Beteiligten. Überblick verschaffen und entsprechend handeln. Verzweiflung hätte den Kater und mich wer weiß wohin gebracht. Vermutlich noch der gesamte Holzschreibtisch abgebrannt. Naja, hätten immerhin warme Stube gehabt bei dem aktuellen Winterwetter draußen. ≈≈
© Aus dem Alltag von Linda Könnecke
Auch Rick und Teena verspüren den Wunsch nach ewiger Wärme.
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